Am Samstag, den 05.11.2022 fand in Baunatal der 25. DMSM Endkampf statt. Vor 27 Jahren gab es zum ersten Mal einen DMSM Endkampf, und zwar ebenfalls in Baunatal.
In diesem Jubiläumsjahr wurde der Wettkampf mit 15 (sonst meistens 18) Mannschaften ausgetragen.
Die Veranstaltung wurde unter der 2G Regel ausgetragen. Kontrollen diesbezüglich sind mir nicht aufgefallen. Die NADA war vor Ort und führte Dopingkontrollen durch.
Einige Mannschaften hatten mit mehreren Ausfällen zu kämpfen und mussten noch vor Ort ihre Strecken umbesetzen. Besonders hart traf es den SV Nikar Heidelberg, sie mussten bei ihrer DMSM Endkampf-Premiere, Strecken unbesetzt lassen, da sie nur noch mit 3 Frauen anreisen konnten. Trotz nicht optimalen Bedingungen (Startblöcke ohne "Tritt", rutschige Wände) zeigten sich die Mastersschwimmer in Topform und erzielten reihenweise Rekorde.
Leider ist das herausfiltern der Rekorde diesmal recht schwer, da weder die im Protokoll abgedruckten, noch die Rekordlisten beim DSV auf dem aktuellsten Stand sind. Zusätzlich wurde im Protokoll hinter jedem, der mehr als 1000 Punkte erzielte "REK" (für Rekord) gelistet (auch wenn es sich nicht um einen Rekord handelte, weil in diesem Jahr schon eine schnellere Zeit erzielt wurde) und hinter verschiedensten anderen Ergebnissen (weniger als 1000 Punkte und damit definitiv kein Rekord) erschien "etwas willkürlich wirkend, da nicht nachvollziehbar" ebenfalls die Abkürzung "REK" (sogar hinter einer Disqualifikation).
Rekorde wurden entweder nicht durchgesagt, oder waren evtl. wegen der schlechten Akustik in der Halle nicht zu hören.
Daher sind die folgenden Rekorde ohne Gewähr zu betrachten (nach besten Wissen recherchiert).
Es waren spannende Rennen zu sehen, am Ende sicherte sich die SG Neukölln zum 10. Mal den Titel.
Sicherlich profitierte in diesem Jahr der ein oder andere Verein daraus, dass keine DMS Bundesliga stattfand (denn diese Sportler dürfen in dem selben Jahr keine Masters DMS schwimmen). Es war auf jeden Fall festzustellen, dass in diesem Jahr sehr viele "ganz junge" Masters dabei waren. Es wäre schön, wenn man alle auch zukünftig bei Masterswettkämpfen wiedersehen würde.
Unter den Masters wurde heiß diskutiert, wie man in Zukunft mit folgender Situation umgehen und ob die Regeln überdacht werden sollten:
Johanna Roas war in diesem Sommer noch mit der DSV Nationalmannschaft in Rom bei den Europameisterschaften der Elite am Start. Schwamm dort sogar über 50m Rücken im Halbfinale. Sie wird in keinem aktuellen Kader des DSV gelistet und war somit nach den aktuellen Regeln startberechtigt. Es wurde beim DSV angesprochen und wir werden sehen, ob und wie sich die Regeln ändern werden.
Besonders bemerkenswert ist es immer wieder zu sehen, wie hoch motiviert auch die ältesten Teilnehmer alles geben. So z.B. der älteste Schwimmer, Gottfried Kläring vom SSV Leutzsch, der in der AK 90 alles gab.
Kommen wir nun zu den Rekorden, die an diesem spannenden Samstag erzielt wurden:
Ein mehrfach Triumph gelang Nicole Heidemann, vom Waspo Nordhorn, in der AK 40.
Sie schwamm über 50m Brust in 0:32,12 Min. (laut den nicht ganz aktuellen Listen) zu einem neuen Weltrekord (sowie natürlich dann auch Europarekord und Deutschen Rekord).
Einen weiteren Weltrekord (und Europa- und Deutschen Rekord) müsste sie nach den Listen zu urteilen über die 200m Brust in 2:32,17 Min. erzielt haben.
Ihren im Vorkampf aufgestellten Europarekord (und Deutschen Rekord) über 100m Brust verbesserte sie auf 1:10,16 Min (was eine erneute Verbesserung von über 1 Sekunde entspricht).
Karsten Dellbrügge, vom WSV Speyer, verbesserte seinen, erst im Vorkampf aufgestellten Deutschen- und Europarekord über die 800m Freistil der AK 60 auf 9:25,89 Min.
Über die 200m Freistil war er im Vorkampf noch knapp langsamer als der Europarekord, heute schwamm er in 2:10,44 Min Europa- und Deutschen Rekord (die LEN Liste ist von 08/22, daher ebenfalls ohne Gewähr). Seinen dritten Deutschen Rekord des Tages stellte Karsten über 400m Freistil in 4:37,14 Min. auf.
Drei deutsche Rekorde gingen auf das Konto von Frank Gruner, vom SCW Eschborn. Er setzte die neuen Rekordmarken der AK 50 über 400m Lagen in 4:46,15 Min ,
400m Freistil in 4:14,12 Min. und 200m Rücken in 2:14,62 Min.
Obwohl schon im Vorkampf schneller (aber aufgrund einer neuen Beckenvermessung nicht als Rekorde anerkannten Zeiten) schwamm Werner Schnabel, vom USV TU Dresden in der AK 85 zu ebenfalls drei neuen Deutschen Rekorden. Seine Rekorde stehen nun bei
3:10,44 Min. über 200m Freistil, 7:01,79 Min über 400m Freistil und
14:51,31 Min über 800m Freistil..
Brigitte Merten, von der SG Neukölln, schlug über die 400m Lagen nach 7:31,69 Min. an. Diese Zeit beschwerte ihr neben einem neuen Deutschen Rekord auch den Europarekord der AK 75.
Einen weiteren Deutschen Rekord schwamm Brigitte über 50m Brust in 0:47,07 Min.
Jeweils zwei Deutsche Rekorde erzielten:
Frauke Labarre, vom Hamburger SC, in der AK 45 über 100m Lagen in 1:09,09 Min. und
50m Schmetterling in 0:29,87 Min.
Johanna Roas, von der SG Neukölln, in der AK 25 über 50m Rücken in 0:28,83 Min. sowie
100m Rücken in 1:02,23 Min.
Maren Spietzack, von der SG Heddesheim, in der AK 35 über 200m Lagen in 2:23,52 Min. und 400m Freistil in 4:28,12 Min.
Katharina Fischer, vom SV Nikar Heidelberg, in der AK 30 über 100m Rücken in 1:03,42 Min, sowie über 200m Lagen in 2:21,46 Min.
Mit jeweils einem Deutschen Rekord trugen sich in die Listen ein:
Bernd Horstmann, vom Waspo Nordhorn, in der AK 80 über 100m Rücken in 1:27,66 Min. (was zusätzlich auch ein Europarekord sein müsste)
Lars Kalenka, vom SV Nikar Heidelberg, in der AK 45 über 50m Rücken in 0:27,86 Min
Ursula Fröhlich, vom SCW Eschborn, in der AK 85 über 800m Freistil in 20:07,86 Min.
Urs Bludau, vom USV TU Dresden, in der AK 20 über 50m Brust in 0:27,85 Min.
Alisa Fatum, vom SSV Leutzsch, in der AK 25 über 800m Freistil in 9:14,07 Min (sie war beim Vorkampf schon schneller, fiel jedoch auch dem Becken zum "Opfer", was nicht für Rekorde zugelassen wurde).
Neben diesen Rekorden wurden noch zig super Leistungen erzielt. Die Stimmung in der Halle war stets gut und nicht zu überhören.
Die Plätze waren heiß umkämpft. Eine Disqualifikation im zweiten Abschnitt ließ noch mal Spannung aufkommen. Waspo Nordhorn wurde auf einer Strecke disqualifiziert, da sie jemanden einsetzten, der nicht auf der Meldeliste (alle Schwimmer müssen bei der Meldung mit angegeben werden, auch Sportler, die nur als Ersatzschwimmer fungieren) stand. Es war unter den Vereinen nun nicht ganz klar, ob diese Strecke nun mit 0 Punkten zu bewerten sei, oder ein Nachschwimmen möglich wäre. Es wurde auf Nachschwimmen entschieden. Ein Glück für Nordhorn, hätte es ihnen sonst den dritten Platz gekostet.
Am Ende fand die übliche Siegerehrung mit allen Mannschaften statt, bei dem sich alle fröhlich abklatschten und feierten.
Der Endstand:
Platz Mannschaft Punkte
1. SG Neukölln e.V. Berlin 22690
2. SCW Eschborn 22158
3. Waspo Nordhorn 20680
4. Berliner TSC 20019
5. SG Dortmund 19743
6. USV TU Dresden e.V. 19705
7. Hamburger SC 19433
8. TuS Bremen-Huchting/Blumenthal 18376
9. SSF Bonn 17754
10. SSV Leutzsch 17520
11. TSV Quakenbrück 17518
12. SG Heddesheim 16816
13. WSV Speyer 16604
14. SG Schwimmen Münster 16118
15. SV Nikar Heidelberg 16018
Herzlichen Glückwunsch an alle Schwimmer!
(Vorbehaltlich der Anerkennung durch den DSV, die LEN und die FINA)
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